Supraglottische Atemwegshilfen (SGAs) gehören zu den unverzichtbaren Werkzeugen der modernen Atemwegssicherung – sowohl in der elektiven Narkoseführung als auch im Notfall. In unseren interprofessionell angelegten Workshops erleben Sie ein gezieltes, erfahrungsbasiertes Training, das praxisnah und adaptiv auf unterschiedliche Erfahrungsniveaus abgestimmt ist.
Im Mittelpunkt steht die sichere, indikationsgerechte Anwendung verschiedener SGA-Systeme in einer Vielzahl klinischer Kontexte. Sie trainieren nicht nur die verschiedenen Techniken der Platzierung und Lagekontrolle, sondern auch das differenzierte Handling unterschiedlicher SGA-Kategorien. Ein weiterer Fokus liegt auf der produktübergreifenden Vergleichbarkeit: Testen Sie SGAs unterschiedlicher Hersteller und erleben Sie selbst, wie sich Designunterschiede – etwa hinsichtlich Cuff-Form, Materialbeschaffenheit oder Gastralkanalgröße – auf Platzierung, Dichtigkeit und Anwendbarkeit in verschiedenen Szenarien auswirken.
Im Rahmen strukturierter Übungsszenarien, bei realitätsnahen Simulationen und beim „meet-the-expert“ - Seminar lernen Sie so, die Möglichkeiten und Grenzen supraglottischer Atemwege besser einzuschätzen – und im Zusammenspiel mit anderen Airway-Tools strategisch einzusetzen. Ziel ist es, Handlungssicherheit zu gewinnen – nicht nur in der Routine, sondern auch in schwierigen und dynamischen Notfallsituationen.
Unsere Workshops schaffen ein Umfeld für echten fachlichen Austausch: mit Kolleg*innen aus verschiedenen Disziplinen, mit erfahrenen Traine*innen – und im Dialog auf der Industrieausstellung führender Unternehmen im Bereich Atemwegsmanagement. So erhalten Sie nicht nur Einblicke in aktuelle Technologien, sondern auch Impulse für Ihr klinisches Vorgehen.
Melden Sie sich jetzt hier an. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme – und auf einen lebendigen Austausch mit Ihnen!
1. SGA-Kategorien im Vergleich – gezielt trainieren, sicher entscheiden
Erleben Sie in praxisnahen Übungen die besonderen Eigenschaften, Vorteile und Grenzen der drei zentralen Kategorien supraglottischer Atemwegshilfen (SGAs):
Sie lernen, warum SGAs mit gastralem Drainagekanal – insbesondere hinsichtlich Platzierung, Lagekontrolle und Absaugmöglichkeit – deutliche Vorteile bieten. Gleichzeitig erkennen Sie die Einschränkungen der Larynxmasken der 1. Generation, die zwar eine Beatmung ermöglichen, jedoch keine verlässliche Lagekontrolle zulassen.
Darüber hinaus erfahren Sie, wie sich teils erhebliche Unterschiede – auch innerhalb derselben Kategorie – auf das Handling auswirken: etwa durch die sehr unterschiedliche Beschaffenheit des Cuffanteils bei Einweg- im Vergleich zu Mehrweg-Larynxmasken, was wiederum direkten Einfluss auf die Platzierungstechnik und das Risiko von Fehllagen hat. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Vergleich von Standard-SGAs mit Intubations-SGAs: Wie gut eignen sich diese für eine „blinde“ oder bronchoskopische Führung eines Endotrachealtubus – und worauf ist dabei zu achten?
Ziel ist es, die spezifischen Einsatzmöglichkeiten und Limitationen der einzelnen SGA-Typen zu verstehen und sicher zu beurteilen, in welchen klinischen Situationen diese Unterschiede entscheidend für den Erfolg der Atemwegssicherung sein können.
2. Mit optimierten Platzierungstechniken Fehllagen und Beschwerden minimieren
Trainieren Sie verschiedene Platzierungstechniken und lernen Sie, die unterschiedlichen Anforderungen und Verfahren sowohl zwischen als auch innerhalb der SGA-Kategorien gezielt zu unterscheiden. Reflektieren Sie dabei auch alternative Vorgehensweisen, die teilweise deutlich von den Herstellerempfehlungen abweichen – mit dem klaren Ziel, Fehllagen, Komplikationen und Beschwerden zu vermeiden.
Erkennen Sie im Rahmen dieses Trainings außerdem, warum eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule, geringe Mundöffnung, ausgeprägte Adipositas sowie ein hoher Mallampati-Score (Grad 3 oder 4) zu den wichtigsten Risikofaktoren für eine erschwerte Platzierung und/oder eingeschränkte Oxygenierung zählen.
2.1. Vorbereitungen für supraglottische Atemwege (SGA)
Für SGAs mit belüftbarem Cuff spielt die korrekte Vorbereitung des Cuffs eine entscheidende Rolle. Trainieren Sie die vollständige Entlüftung – wie von den Herstellern empfohlen – um insbesondere beim Larynxmasken-Typ das Herunterdrücken von Zungengrund und Epiglottis beim Einführen besser zu vermeiden. Üben Sie unterschiedliche Entlüftungstechniken, z. B. durch Andrücken des Cuffs oder mithilfe einer Entlüftungswanne, und erkennen Sie die Bedeutung einer faltenfreien, vollständigen Entlüftung zur Vermeidung von Fehllagen und Beatmungsproblemen.
Praxistipp: Berücksichtigen Sie bei Ihren Vorbereitungen, dass die von den Herstellern nach Körpergewicht empfohlenen SGA-Größen nicht nur in den Grenzbereichen zwischen zwei Größen bei Patient*innen mit Unter- oder Übergewicht individuell angepasst werden sollten.
Diskutieren und testen Sie ergänzend auch alternative Vorbereitungsmethoden. Dazu zählen unter anderem: Teilweise Belüftung des Cuffs, modifizierte Entlüftungstechniken für eine stärkere ventrale Krümmung der Spitze und der gezielte Einsatz von Gleitmitteln, um die Einführung zu erleichtern.
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der korrekten Lagerung des Kopfes vor und während der Insertion. Trainieren Sie gezielt, die ungünstige „Kinn-auf-Brust“-Position zu vermeiden, und achten Sie auf eine vorsichtige Überstreckung – idealerweise in optimierter Jackson-Position, um den oro-pharyngealen Winkel bestmöglich zu öffnen.
Beachten Sie außerdem, dass eine übermäßige Mundöffnung zu einem verstärkten Druck des Unterkiefers auf den Pharynx führen kann, was die Platzierung erschwert. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass sich mit dem Esmarch-Handgriff gleichzeitig eine effektive Überstreckung, eine stabile Jackson-Position und eine ausreichende Mundöffnung erreichen lassen.
2.2. Platzierungstechniken für supraglottische Atemwege (SGA) vom Larynxmasken-Typ
Lernen Sie ein breites Spektrum an Einführtechniken für SGAs vom Larynxmasken-Typ der ersten und zweiten Generation kennen und erfahren Sie bei den praktischen Übungen die für die verschiedenen Systeme unterschiedlichen Vor- und Nachteile.
Praxistipp: Achten Sie bei allen Übungen – unabhängig von der verwendeten Technik oder dem SGA-Modell vom Larynxmasken-Typ – stets auf eine ausreichende Insertionstiefe. Orientieren Sie sich dabei an den Markierungen am Tubusteil, die als hilfreiche Referenz für die korrekte Platzierung dienen.
Den Einstieg bilden die klassischen Standardtechniken in drei Varianten: Midline-Ansatz, lateraler Zugang und die sogenannte Daumen-Technik. Bei den beiden erstgenannten Varianten erfolgt die Einführung mit dem Zeigefinger im Übergangsbereich zwischen Tubus und Cuff – entlang des harten Gaumens. Bei der Daumen-Technik – insbesondere geeignet, wenn Sie sich vor oder seitlich des Patienten befinden – wird statt des Zeigefingers der Daumen zur Führung verwendet.
Trainieren Sie auch die Anwendung alternativer Einführ- und Platzierungstechniken und lernen Sie dabei, deren jeweilige Stärken ebenso wie Schwächen und Risiken einzuschätzen:
Finger-Streich-Technik: Bei Widerstand während der Insertion wird der Zeigefinger tief in den Rachen unter den Cuff geführt, um die – möglicherweise umgeknickte – Spitze des SGA gezielt in die korrekte Richtung zu lenken.
Zungen-Zug-Technik: Die Zunge wird mithilfe einer trockenen Gazekompresse sanft nach vorne gezogen. Dies schafft nicht nur zusätzlichen Raum, sondern verhindert auch ein Absenken der Zunge während der Platzierung, was das Risiko eines Herunterklappens der Epiglottis deutlich reduzieren kann.
Doppelfinger-Technik: Durch den gleichzeitigen Einsatz von Zeige- und Mittelfinger lässt sich die Platzierung des SGA stabiler und kontrollierter gestalten.
Güdel-Einführ-Technik: SGAs vom Larynxmasken-Typ können auch mit einer Drehung eingeführt werden - so wie sie oft beim Einführen eines Güdel-Tubus durchgeführt wird.
Künstliche-Harte-Gaumen-Technik: Eine dünne Schiene in Form eines Güdeltubus - aber ohne Lumen – wird vor der Platzierung entlang des Gaumens geführt, um dann die Platzierung besser zu führen und Traumen besser vermeiden zu können.
Vier-Hände – Vier-Schritte-Technik: Diese Technik wird gemeinsam von zwei Personen durchgeführt und kombiniert die Vorteile mehrerer Techniken in vier Schritten: Die erste Person steht hinter dem Kopf der Patientin oder des Patienten, die zweite seitlich. Während die erste Person im ersten Schritt mit einem beidseitigen Esmarch-Handgriff den Mund maximal öffnet, den Kopf deutlich anhebt und gleichzeitig in eine Überstreckung bringt, erfolgt die Platzierung der SGA durch die zweite Person:
Im zweiten Schritt wird mit einem tief eingeführten Zeigefinger zunächst die Zunge vorsichtig nach ventral angehoben. Hiermit wird – wie bei der Zungen-Zug-Technik – einem Absenken der Zunge während der Platzierung und einem Herunterklappen der Epiglottis entgegengewirkt.
Anschließend wird beim dritten Schritt die SGA mit dem Daumen oder dem Zeigefinger der anderen Hand entlang des harten Gaumens vorgeschoben. Sobald die SGA-Spitze im Oropharynx auf den im Mund befindlichen Finger trifft, folgt der vierte Schritt: Der Zeigefinger wird nun unter die Spitze der SGA geführt. Auf diese Weise kann – ähnlich wie bei der Finger-Streich-Technik – die SGA-Spitze gezielt in die korrekte Richtung in den laryngealen Bereich gelenkt werden.
Darüber hinaus bietet diese Technik einen besonderen Vorteil: Der Übergangsbereich im Oropharynx wird während der Platzierung von Anfang an wirksam vor traumatisierenden, nach dorsal gerichteten Bewegungen geschützt – ein klarer Vorteil gegenüber anderen Vorgehensweisen.
Laryngoskop-assistierte—Technik: Trainieren Sie den gezielten Einsatz eines Laryngoskops zur Erweiterung und Begradigung des Atemwegs durch Öffnung des oro-pharyngealen Winkels, um einen SGA sicher platzieren zu können. Erkennen Sie, dass diese Technik nicht nur bei erschwerten anatomischen Verhältnissen hilfreich sein kann, sondern bei kontaminierten Atemwegen eine entscheidende Rolle spielt – etwa zur Sichtkontrolle oder zum gezielten Absaugen. Besonders in Notfallsituationen, in denen trotz korrekt durchgeführter Videolaryngoskopie keine Intubation gelingt, kann der laryngoskop-assistierte SGA-Einsatz entscheidende Vorteile bieten.
Beurteilen Sie im direkten Vergleich, wann und warum die folgenden – in der Praxis häufig angewendeten – Techniken ein höheres Risiko für Fehllagen und Traumatisierungen bergen:
Speer-Technik: Hierbei wird die SGA nicht entlang des harten Gaumens geführt: Der SGA-Tubus wird mit Zeige- oder Mittelfinger wie ein kleiner Speer gehalten und so auch direkt tief in den Rachen eingeführt. Diese Methode birgt ein deutlich erhöhtes Risiko für ein Umknicken der Cuff-Spitze und für oro-pharyngeale Traumen. Lernen Sie, wie sich dieses Risiko durch ein konsequent durchgeführtes Esmarch-Manöver und Überstrecken des Kopfes vermidern lässt.
Wackeltechnik: Mit SGAs vom Larynxmasken-Typ versuchen Sie mit dieser Technik durch seitliches Hin- und Herbewegen beim Vorschieben – meist in Kombination mit der Speer -Technik – die Larynxmaske um die Zunge herumzuführen. Erkennen Sie hierbei, dass solche Bewegungen das Risiko von Schäden durch zusätzliche Schertraumen erhöhen können.
2.3. SGAs vom Larynxmasken-Typ - Platzierungstechniken in Abhängigkeit von Beschaffenheit und Design
Erkennen Sie, wie stark Beschaffenheit und physikalische Eigenschaften des Larynxmaskenanteils zwischen den Modellen variieren – und welche praktischen Konsequenzen dies für die Platzierung und den sicheren Sitz hat:
Flexible Larynxmasken: Diese SGAs weisen einen besonders weichen und somit flexiblen Maskenanteil auf. Hierzu gehören besonders Larynxmasken der 1. Generation, aber auch Mehrweg-Larynxmasken der 2. Generation mit Drainagekanal.
Erkennen Sie, dass bei vollständiger Entlüftung diese Modelle eine dünne, weiche Spitze aufweisen. Diese Spitze lässt sich bei korrekter Technik schonend entlang des harten Gaumens und um den Zungengrund bis in den pharyngo-laryngealen Bereich vorschieben. Erkennen Sie, dass bei dieser Maskenbeschaffenheit die Spitze während der Platzierung nicht nur bei fehlerhafter Technik leichter nach dorsal umknicken kann. Dies kann zu suboptimaler Abdichtung und eingeschränkter Beatmung führen. Das gilt auch für flexible Mehrweg-Larynxmasken der 2. Generation: Erkennen Sie, dass diese SGAs überwiegend zwar ebenfalls weich und flexibel sind, jedoch über einen zusätzlichen gastralen Drainagekanal verfügen. Dieser führt insbesondere im distalen Cuffbereich zu einer deutlich erhöhten strukturellen Stabilität – was die Platzierung erleichtert und das Risiko eines Maskenumknickens verringert.
Rigide Einweg-Larynxmasken der 2. Generation mit gebogenem Tubusanteil: Erkennen Sie, dass diese Modelle aufgrund ihres weniger flexiblen Aufbaus – insbesondere in Bezug auf Drainagekanal und Maskenspitze – eine hohe Variabilität in ihrer Steifigkeit aufweisen. Bei sehr rigiden Varianten ist das Risiko eines Abknickens der Maskenspitze nach dorsal zwar geringer, gleichzeitig steigt jedoch die Gefahr von Schädigungen und Verletzungen beim Einführen. Dies gilt besonders für Modelle mit leicht nach unten bzw. dorsal gekrümmter Spitze, die darauf ausgelegt sind, gezielt in den Ösophaguseingang zu gleiten und die Gefahr endolaryngealer Fehllagen zu vermindern.
Zielgerichtetes Techniktraining: Üben Sie gezielt jene Platzierungstechniken, die – abhängig von der jeweiligen Beschaffenheit der SGA – am besten geeignet sind, Fehllagen durch Abknicken der Cuffspitze oder Traumen im dorsalen Rachenbereich zu vermeiden.
Erkennen Sie, dass sich verschiedene Techniken in ihrem Schutzpotenzial deutlich unterscheiden: Üben Sie daher bevorzugt Methoden, die das Risiko für ein Umknicken weicher Cuffspitzen und/oder Verletzungen im Rachen besser vermindern. Dazu gehören beispielsweise die frühzeitige und konsequent durchgeführte Finger-Streich-Technik oder die strukturierte Vier-Hände – Vier-Schritte-Technik.
Praxistipp: Trainieren Sie bei SGAs vom Larynxmasken-Typ der 2. Generation gezielt das Handling sondengeführter Platzierungstechniken und erkennen Sie die Vorteile dieser Methode: Im ersten Schritt wird eine Magensonde oder ein Bougie über den Drainagekanal eingeführt und unter laryngoskopischer Sicht sicher im Ösophagus platziert. Im zweiten Schritt erfolgt die Platzierung der Larynxmaske über die Sonde hinweg – diese dient dabei als stabile Führungsschiene.
Erleben Sie dabei unmittelbar, wie diese Technik Ihre Platzierungssicherheit spürbar erhöht und die Erfolgsrate beim ersten Versuch – insbesondere bei sehr flexiblen Larynxmasken der 2. Generation – deutlich verbessert: Durch die stabile Führung wird ein Umknicken der Maskenspitze ebenso zuverlässig verhindert wie eine Fehlplatzierung in den Larynxeingang.
Trainieren Sie diese Methode konsequent, um in kritischen Situationen schneller, sicherer und erfolgreicher handeln zu können!
Vergleichen Sie im gezielten Methodenvergleich, wie effektiv diese Techniken dazu beitragen, Fehllagen bei besonders flexiblen Larynxmasken sowie Schleimhautverletzungen bei rigideren SGA-Modellen zu vermeiden – und so nicht nur eine zuverlässige, sondern auch eine sicherere Platzierung zu gewährleisten.
2.4. SGAs vom Larynxmasken-Typ mit und ohne blockbarem Cuff – Unterschiede verstehen und gezielt klinisch relevante Techniken trainieren
Trainieren Sie die unterschiedlichen Techniken, die nach der Platzierung von SGAs vom Larynxmasken-Typ erforderlich sind – je nachdem, ob der Maskenanteil einen blockbaren Cuff besitzt oder nicht:
Erkennen Sie, dass bei Larynxmasken mit blockbarem Cuff eine Überblockung verschiedene klinische Probleme verursachen kann: Dazu zählen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie eine schlechtere Abdichtung der Atemwege. Letzteres kann zusammen mit einer Kompression von Kehlkopfstrukturen zu einer eingeschränkten oder sogar unmöglichen Beatmung führen.
Üben Sie daher gezielt, Überblockungen zu vermeiden und die Cuffblockung korrekt durchzuführen:
Wichtiger Praxistipp: Beachten Sie, dass die Herstellerangaben zu Cuffvolumen und Cuffdruck keine Sollvorgaben sind, sondern Maximalgrenzen darstellen.
Trainieren Sie deshalb, die Cuffs zunächst nur mit etwa zwei Dritteln des maximal empfohlenen Volumens zu blocken. Entfernen Sie nach Beginn der Beatmung überschüssiges Cuffvolumen, bis der Cuff gerade so abdichtet und der sogenannte „Just-Seal-Pressure“ erreicht ist. Nutzen Sie hierzu in der Praxis die Leckageanzeigen moderner Narkosebeatmungsgeräte als hilfreiche Unterstützung.
Verstehen Sie auch, dass bei SGAs vom Larynxmasken-Typ ohne blockbaren Cuff diese Problematik der Überblockung entfällt:
Hier erfolgt die Abdichtung nicht durch einen aufgeblasenen Maskencuff, sondern primär durch die anatomische Adaptation an die laryngo-pharyngealen Strukturen.
Seien Sie sich bewusst, dass bei einigen Modellen dieser Adaptationsprozess wärmeabhängig ist und eine gewisse Zeit benötigt, um eine optimale Abdichtung zu erreichen. Wird diese Zeit nicht abgewartet, kann es zu Undichtigkeiten kommen.
2.5. Undichtigkeiten bei SGAs vom Larynxmasken-Typ – Atemwegsmanöver gezielt und wirksam einsetzen
Erkennen Sie, dass Atemwegsmanöver bei Undichtigkeiten erst dann sinnvoll eingesetzt werden sollten, wenn die häufigsten Ursachen systematisch ausgeschlossen und das Ausmaß der Undichtigkeit korrekt eingeschätzt wurde:
Trainieren Sie daher, zunächst rasch und sicher folgende Ursachen zu überprüfen und auszuschließen: eine unzureichende Narkosetiefe, eine inadäquate Cuffblockung bzw. Maskenadaptation sowie Fehllagen mittels der Fünf-Punkt-Lagetestung (siehe oben).
Üben Sie außerdem, das Ausmaß der mangelhaften Abdichtung durch eine Cuff-Leak-Druck-Messung zu erfassen, um eine fundierte Ausgangsbasis für die Beurteilung der Effizienz Ihrer Atemwegsmanöver zu schaffen.
Erlernen Sie anschließend gezielt verschiedene Techniken zur Verbesserung der Abdichtung:
Eine manuelle Druckausübung im ventralen Halsbereich nach dorsal kann laryngeale Strukturen in Richtung des Masken- oder Cuffbereichs verlagern und dadurch eine bessere Abdichtung erzielen. Diese Optimierung kann sowohl durch direkte manuelle Kompression als auch durch gezielte Veränderungen der Kopfposition erzielt werden, etwa durch eine Beugung des Kopfes nach vorn in die „Kinn-auf-Brust“-Position, oder auch mit anderen Maßnahmen erreicht werden – wie dem festen Anlegen eines Schildrüsen-Röntgen-Kragens.
Praxistipp: Führen Sie die Cuff-Leak-Druck-Messung mit einem Narkosebeatmungsgerät bei einer konstanten Flussrate von 3 Litern pro Minute und einer Ventilstellung von 30 mbar durch. Nach Erreichen des Druckplateaus können Sie so eine unmittelbare Druckzunahme während der Durchführung eines Atemwegsmanövers präzise erfassen und den Erfolg Ihrer Maßnahme direkt bewerten.
2.6. Platzierungstechniken für supraglottische Atemwege (SGA) vom Larynxtubus-Typ
Lernen Sie die spezifischen Anforderungen und Besonderheiten bei der Platzierung von Larynxtuben kennen und trainieren Sie gezielt empfohlene, aber auch alternative Techniken, um eine korrekte Lage und eine effektive Beatmung sicherzustellen.
Im Vergleich zu SGAs vom Larynxmasken-Typ sind Larynxtuben rigider und weisen eine geradere Form auf – mit erheblichen Konsequenzen für die Platzierung: Erkennen Sie, dass viele der bei Larynxmasken bewährten Techniken für Larynxtuben nicht nur ungeeignet, sondern potenziell schädlich sind. Übertragen Sie daher Ihre bisherigen Platzierungsgewohnheiten nicht ungeprüft auf Larynxtuben, sondern erlernen Sie speziell angepasste Verfahren, um oro-pharyngeale Traumen zu vermeiden.
Wie auch bei anderen SGAs steht zunächst die Optimierung der Kopfposition im Fokus: Trainieren Sie gezielt, den oropharyngealen Winkel durch vorsichtige Überstreckung zu öffnen – analog zur klassischen Intubationstechnik. So kann der Larynxtubus entlang der begradigten Atemwege kontrolliert in den unteren Rachenbereich eingeführt und sicher am Larynx vorbei in den Ösophagus vorgeschoben werden.
Da der Tubus hierbei – ähnlich wie bei der endotrachealen Intubation – zwischen Daumen und Zeigefinger geführt wird, kommt die sogenannte „Speer-Technik“ zum Einsatz, die für Larynxmasken eher ungeeignet ist, bei Larynxtuben jedoch eine bewährte Platzierungsstrategie darstellt:
Standardtechnik mit Chin-Lift-Manöver: Beginnen Sie das Einführen des Larynxtubus gemäß den Herstellerempfehlungen zu üben: Platzieren Sie hierfür den Daumen unter der Zunge, umfassen Sie den Unterkiefer und heben Sie das Kinn an. Führen Sie den Tubus vorsichtig ein und achten Sie darauf, dass die Zunge dabei nicht nach dorsal zurückfällt. Sobald der proximale Pharyngeal-Cuff die Zahnreihe passiert hat, kippen Sie den Tubus leicht nach dorsal in Richtung Nase ab und schieben ihn entlang des Zungengrundes weiter vor, bis die oberste Zahnmarkierung am Tubus erreicht ist.
Alternative Technik mit Laryngoskop: Vergleichen Sie in praktischen Übungen die Effektivität der vom Hersteller empfohlenen Technik – das Anheben der Zunge mit dem Daumen – mit einem sichtgeführten Einführen mithilfe eines Laryngoskops. Beurteilen Sie, in welchem Maß gerade Larynxtuben aufgrund ihrer rigideren Beschaffenheit und der geradlinigeren Form von einer gezielten Öffnung und Begradigung der Atemwege unter visueller Kontrolle profitieren – insbesondere zur Vermeidung von Verletzungen im Rachenraum. Erkennen Sie auch, dass diese oben beschriebene laryngoskop-assistierte Technik besonders hilfreich in Notfallsituationen ist: Sie ermöglicht eine bessere Sicht, erleichtert die Inspektion und – wenn erforderlich – eine effektive Absaugung kontaminierter Atemwege vor der Platzierung.
Praxistipp: Trainieren Sie für diese Situationen auch das Einführen des Larynxtubus unter kontinuierlicher Absaugung über den integrierten Drainagekanal. So kann die Absaugung bereits von Beginn an angeschlossen werden – ein wichtiger Schritt insbesondere bei anhaltender, intensiver Regurgitation, um Aspirationen zu vermeiden.
Lernen Sie, dass Sie aufgrund der unterschiedlichen Funktionsprinzipien von Larynxtuben im Vergleich zu Larynxmasken auch abweichende Problemlösungsstrategien benötigen:
Verlassen Sie sich nicht auf bewährte Strategien aus der Anwendung von SGAs vom Larynxmasken-Typ – deren Übertragung auf Larynxtuben kann im Gegenteil zu Fehllagen oder erheblichen Beatmungsproblemen führen. Ein zentrales Beispiel verdeutlicht diesen Unterschied:
Bei Larynxmasken ist eine zu geringe Einführtiefe eine der häufigsten Ursachen für Leckagen oder unzureichende Ventilation. Bei Larynxtuben ist es genau umgekehrt: Hier tritt das Problem häufig bei zu tiefer Insertion auf. Wird in dieser Position der Pharyngeal-Cuff geblockt, kann es zur Verlagerung von Zungengrund und Epiglottis nach dorsal kommen – mit der Folge, dass die Atemwege verlegt werden und eine effektive Beatmung nicht mehr möglich ist.
Trainieren Sie deshalb eine der wichtigsten Korrekturmaßnahmen bei Larynxtuben:
Überprüfen Sie nach dem Einführen – entsprechend den Herstellerangaben – so früh wie möglich den Cuffdruck. Und: Lernen Sie eine der wichtigsten Korrekturmaßnahmen sicher anzuwenden – das kontrollierte Zurückziehen des Larynxtubus mit bereits belüftetem Cuff in den markierten Bereich zwischen den Positionsringen am Tubus. Nur so lässt sich der laryngo-pharyngeale Übergang gezielt wieder freigeben und eine effektive Beatmung gewährleisten.
3. Der Drainagekanal bei SGAs vom Larynxmasken-Typ – ein entscheidender Unterschied für ein sicheres Atemwegsmanagement
Erkennen Sie, dass das Vorhandensein eines gastralen Drainagekanals das zentrale Unterscheidungsmerkmal zwischen SGAs vom Larynxmasken-Typ der 1. und 2. Generation darstellt – und dass dieser Kanal eine erhebliche klinische Relevanz für die Patientensicherheit besitzt. Trainieren Sie die drei wesentlichen Vorteile, die der Drainagekanal bietet, um das Atemwegsmanagement sicherer und effektiver zu gestalten: 1. Eine verlässliche Lagekontrolle, 2. eine Platzierung unter kontinuierlicher Absaugung und 3. eine sicherere, über eine Magensonde geführte Einführtechnik.
3.1. Fünf-Punkt-Lagetestung bei SGAs der 2. Generation mit Drainagekanal
Erkennen Sie, dass eine zuverlässige Lagekontrolle in fünf Punkten ausschließlich bei SGAs der 2. Generation möglich ist – zwei der fünf Prüfungen setzen den gastralen Drainagekanal voraus und dienen der frühzeitigen Erkennung von Fehllagen:
Bubble-Test: Direkt nach der Platzierung wird etwas Gleitmittel oder Flüssigseife auf das proximale Ende des Drainagekanals aufgetragen. Beobachten Sie während der Beatmung, ob dort Luftblasen austreten. Erkennen Sie, dass dies auf eine der häufigsten Fehllagen hinweist: Die Maskenspitze liegt nicht tief genug, sodass Luft über die distale Drainageöffnung entweicht. In seltenen Fällen kann dies auch auf eine Fehllage hinweisen, bei der die Maskenspitze mitsamt Drainagekanal fälschlich in den Larynxeingang eingebracht wurde.
Magensonden-Test: Erkennen Sie, dass sich auch durch das Einführen einer Magensonde über den gastralen Drainagekanal eine sichere Lagebeurteilung durchführen lässt. Lässt sich die Magensonde nicht problemlos vorschieben, kann dies darauf hinweisen, dass die Spitze des Larynxmasken-Cuffs abgeknickt ist und den Durchtritt blockiert. Verstehen Sie außerdem, dass Sie – ähnlich wie beim Bubble-Test – weitere Fehllagen erkennen können: Tritt während der Beatmung oder Spontanatmung Luft atemsynchron aus der Magensonde aus, deutet dies auf eine fehlerhafte Platzierung in den Larynxeingang oder in die Trachea hin.
Erkennen Sie schließlich, dass bei SGAs vom Larynxmasken-Typ der 1. Generation nur die verbleibenden drei Punkte der verlässlichen Fünf-Punkt-Lagetestung durchgeführt werden können:
3.2. Absaugen mit SGAs der 2. Generation über den Drainagekanal
Trainieren Sie das Einführen von SGAs der 2. Generation mit gleichzeitiger kontinuierlicher Absaugung über den gastralen Drainagekanal in simulierten Notfallsituationen. So erlernen Sie, insbesondere bei kontaminierten Atemwegen oder bei massiver Regurgitation während der Platzierung, das Risiko einer Aspiration effektiv zu reduzieren. Erkennen Sie, dass diese wichtige Schutzfunktion ausschließlich bei SGAs der 2. Generation mit Drainagekanal möglich ist – bei SGAs der 1. Generation steht sie nicht zur Verfügung.
Reflektieren Sie bei der Anwendung dieser Technik auch die relevanten Kontraindikationen gemäß der aktuellen DGAI-Leitlinie. Dazu zählen insbesondere:
Wichtiger Praxistipp: Seien Sie sich bewusst, dass diese Kontraindikationen zwar bei elektiven Eingriffen uneingeschränkt gelten – nicht jedoch in Notfallsituationen!
Gerade in Notfällen, insbesondere bei gleichzeitig erschwerten Atemwegsverhältnissen oder wenn eine endotracheale Intubation fehlgeschlagen ist, kann die Verwendung einer SGA mit Drainagekanal unter kontinuierlichem Absaugen indiziert und sogar lebensrettend sein. Das gilt selbstverständlich selbst dann, wenn eine suffiziente Platzierung bei pathologisch veränderten Atemwegen von vornherein nicht garantiert werden kann.
Trainieren Sie, den Schwierigkeitsgrad der Atemwege sowie die sich dynamisch verändernde Gesamtsituation schnell und zuverlässig einzuschätzen. Lernen Sie, frühzeitig zu erkennen, wann ein erster oder ein weiterer Versuch der SGA-Platzierung nicht sinnvoll ist und wann stattdessen – gemäß dem Atemwegsalgorithmus der DGAI – unmittelbar der nächste Schritt, nämlich die Durchführung einer Notfallkoniotomie, eingeleitet werden muss. Üben Sie, diese Entscheidungen klar, strukturiert und ohne Verzögerung zu treffen, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten jederzeit bestmöglich zu gewährleisten.
4. SGAs und endotracheale Intubation – Zusammenspiel verstehen und gezielt trainieren
Bauen Sie gezielt Ihr Verständnis für das Zusammenspiel zwischen supraglottischen Atemwegshilfen (SGAs) und endotrachealen Tuben aus: Trainieren Sie systematisch sowohl die Intubation über speziell dafür konzipierte Intubations-SGAs als auch – im Vergleich – die Intubation über Standard-SGAs. Erfahren Sie dabei, warum effektive Techniken mit Intubations-SGA-Sets vom Larynxmasken-Typ nicht einfach auf Standard-SGAs mit herkömmlichen Tuben übertragbar sind, und entwickeln Sie ein differenziertes Vorgehen je nach eingesetztem Material.
Vertiefen Sie Ihr Wissen über die Unterschiede zwischen blinder und bronchoskopisch geführter Intubation: Lernen Sie, die jeweiligen Stärken und Grenzen dieser Techniken sicher einzuschätzen und die Wahl der Methode gezielt an die Eigenschaften der verwendeten SGA und die klinische Situation anzupassen.
So legen Sie die Grundlage für ein sicheres, flexibles und souveränes Handeln – insbesondere bei komplexen oder schwierigen Atemwegsverhältnissen.
4.1. Intubation über SGAs: Warum Spezial-Spiraltuben den entscheidenden Unterschied machen
Trainieren Sie gezielt die Intubationstechniken über Intubations-SGAs und lernen Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen Spezial-Spiraltuben und Standard-PVC-Tuben kennen. Erkennen Sie, dass bei der Intubation über eine SGA die Atemwege – anders als bei der klassischen laryngoskopischen Intubation – nicht begradigt werden: Der Tubus muss dem natürlichen Verlauf der Atemwege folgen.
Erfahren Sie im Vergleich, warum Spiraltuben hierfür deutlich besser geeignet sind als rigide, vorgeformte PVC-Tuben: Ein Spiraltubus bleibt durch seine spiralverstärkte Bauweise flexibel, bietet aber zugleich genug Stabilität, um sicher und kontrolliert über die SGA in die Trachea vorgeschoben zu werden.
Machen Sie sich bewusst, welche entscheidende Rolle die abgerundete, weiche Spitze der Spezial-Spiraltuben hiebei spielt: Sie erleichtert das atraumatische Einführen in den Larynxeingang und ermöglicht anschließend ein nahezu rechtwinkliges Vorschieben in die Trachea. Üben Sie zudem unterstützende Techniken wie die sanfte, schraubenförmige Drehbewegung des Tubus, um die Passage durch den Kehlkopf weiter zu erleichtern und das Risiko für Verletzungen zu minimieren.
Wichtiger Praxistipp: Erkennen Sie, dass bei vielen Standard-Spiraltuben der Tubuskonnektor fest verbunden ist und sich nicht entfernen lässt. Solche Tuben können daher nicht über das Lumen eines Intubations-SGA eingeführt werden.
Erfahren Sie im Gegensatz zu den Spezial-Spiraltuben, wie problematisch und vor allem traumatisch die Intubation mit steifen, vorgeformten PVC-Tuben sein kann – insbesondere beim Eintritt der festen Tubusspitze in den Larynxeingang, selbst unter Anwendung von Drehmanövern.
Trainieren Sie zudem die Techniken zur sicheren Entfernung der SGA nach erfolgter Intubation:
Üben Sie den Einsatz eines Stabilisators aus einem Intubations-SGA-Set: Dieser wird ins das proximale Tubusende eingeführt und hält ihn während der Entfernung der SGA in Position. Vergleichen Sie dazu alternative Methoden bei Standardtuben, wie etwa die Stabilisierung durch einen zweiten, dünneren Tubus, der proximal eingeführt wird. Praxistipp: Üben Sie, den Tubus während der SGA-Entfernung tief im Rachen mit den Fingern oder einer gebogenen Magill-Zange zu fixieren, um eine akzidentelle Extubation zuverlässig zu vermeiden.
4.2. Intubations-SGAs vs. Standard-SGAs vom Larynxmasken-Typ: Unterschiede kennen, Techniken gezielt trainieren
Vergleichen Sie systematisch Design und Eigenschaften von speziell für die endotracheale Intubation entwickelten Intubations-Larynxmasken (ILMAs) mit den für die Beatmung vorgesehenen Standard-SGAs der 1. und 2. Generation. Verstehen Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser unterschiedlichen Systeme, um in der klinischen Anwendung gezielt die passende Technik auswählen zu können.
Erkennen Sie, dass Intubations-SGAs (ILMAs) keinen Drainagekanal besitzen und nicht für eine längere Beatmung ausgelegt sind: Der rigide Tubusanteil kann bei längerer Verwendung zu Druckschäden führen. Gleichzeitig erleichtert dieser festere, stärker gekrümmte Tubus – unterstützt durch den integrierten Handgriff – die Platzierung und insbesondere die gezielte Ausrichtung zur Steuerung des Tubus in den Larynxeingang bei der Intubation.
Trainieren Sie insbesondere das Erkennen und Interpretieren von Widerständen bei der blinden Intubationsführung: Widerstand nach 1,5–2 cm spricht für eine abgeknickte Epiglottis, Widerstand nach 2–4 cm weist auf eine zu kleine und Widerstand sofort oder bei 4–6 cm auf eine zu große ILMA hin. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um die Notwendigkeit einer Justierung zu erkennen – oder weichen Sie frühzeitig auf eine bronchoskopisch assistierte Intubation aus. Üben Sie die Anwendung des Bronchoskops in verschiedenen ILMA-Positionen, um Ihre Handlungssicherheit weiter zu steigern.
Verstehen Sie auch, dass nicht alle Standard-SGAs vom Larynxmasken-Typ eine Intubation direkt ermöglichen:
Bei einigen Modellen verhindern Stege vor der Austrittsöffnung einen Tubusaustritt, bei anderen Modellen sind die Beatmungslumina zu klein für eine direkte Intubation, aber Umintubationen mit Bronchoskopen und Führungssonden sind möglich. Achten Sie auch darauf, dass die verschiedenen Modelle sehr unterschiedliche Austrittswinkel für den Tubus aufweisen und somit auch unterschiedlich gut für eine Intubation geeignet sind. Trainieren Sie gezielt die bronchoskopische Technik, um eine sichere Intubation auch bei unterschiedlichen Standard-SGAs gewährleisten zu können.
4.3. Intubation über supraglottische Atemwegshilfen (SGAs) vom Larynxtubus-Typ: Standard- und alternative Techniken systematisch trainieren
Erarbeiten Sie sich durch gezieltes Training die Technik der blinden Intubation über Intubations-Larynxtuben und entwickeln Sie ein Verständnis für lageabhängige Herausforderungen, insbesondere bei relativ zu großen oder zu kleinen Larynxtuben. Vergleichen Sie im praktischen Übungssetting die blinde Technik direkt mit der bronchoskopisch geführten Intubation und erkennen Sie, wie letztere die Erfolgsrate und die Patientensicherheit steigern kann.
Verinnerlichen Sie, dass eine Intubation über das Beatmungslumen konventioneller Larynxtuben nicht möglich ist. Trainieren Sie deshalb gezielt die laryngoskopische endotracheale Intubation oberhalb eines entlüfteten, in situ verbleibenden Larynxtubus. Machen Sie sich bewusst, dass diese Technik eine höhere Sicherheit im Vergleich zu einem direkten Wechsel bietet: Fehlintubationen in den Ösophagus sind nahezu ausgeschlossen und der Larynxtubus bleibt als Rückfallebene in Position.
Praxistipp: Üben Sie zusätzlich die Technik der zweistufigen Extubation: Platzieren Sie zunächst einen supraglottischen Atemweg am Endotrachealtubus vorbei unterhalb beziehungsweise auf Höhe des Larynx, bevor Sie im zweiten Schritt die Extubation durchführen. Vergleichen Sie dabei die klassische Methode mit einer videolaryngoskopisch unterstützten Variante – sowohl bei der SGA-Platzierung als auch bei der Extubation.